Stimmschulung für Lehrkräfte der OBS Dörpen

Was dem Landwirt der Trecker, ist der Lehrperson die Stimme.“

Ohne Ölwechsel, Wartung, Inspektion und Reparatur kann die „Allzweckmaschine“ nicht laufen. Das Feld läge brach, das Vieh bliebe hungrig – und wir letztendlich auch, denn ohne Getreide kein Brot und von Schnitzel, Salami und Frischkäse mit Doppelrahmstufe ist hier ganz zu schweigen.

Auch unsere Stimmen sind essenziell für unsere Arbeit. Undenkbar das ausschließliche Unterrichten ohne Stimme. Die Schülerschaft bliebe demnach (fast) unbeschult, die Eltern würden nicht informiert und wer sollte stimmlos mit Ihren Kindern auf Klassenfahrten fahren oder Veranstaltungen planen? Und dabei bleiben die Folgen für Betriebe und potentielle Arbeitgeber noch unberücksichtigt…

Verfolgt man den ersten Gedanken weiter, so wird eines ganz besonders deutlich: Den Landwirten bietet sich eine Notlösung im Katastrophenfall. Streikt das alte Dieselross, geht es los zu den diversen Anbietern. Dort werden flugs Angebote für einen neuen Traktor mit eventuell besserer Leistung und mehr Pferdestärken eingeholt.

ABER – Anbieter für neue Stimmen?! Diese Möglichkeit haben wir Beschäftigte im Schulbetrieb (leider) nicht. Unser Credo muss daher sein: „Vorsorge ist besser als Nachsorge.“ Getreu diesem Motto hat das NLQ (Niedersächsisches Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung) die Kampagne „Starke Stimme – erfolgreich im Beruf“ vor drei Jahren ins Leben gerufen. Ziel ist es dabei mit eigens geschulten Stimmtrainerinnen und -trainern Seminare zu geben, in welchen den Teilnehmenden Techniken zum Einsatz ihrer akustischen Werkzeuge vermittelt werden.

Für uns elf Seminarteilnehmerinnen an der Oberschule kam Frau Billmann am 03. und 04. April 2019 nach Dörpen. Mit ihrer Hilfe haben wir Einflussfaktoren der Stimmbildung erkundet, gepustet, geschnaubt und gesungen. Besonders wichtig war dabei auch zu lernen, wie man „abspannt“. Letzteres bedeutet sehr kurz gefasst das Entspannen von Körper, Atmung und Stimmbändern, um diese möglichst zu schonen. Doch wir haben nicht nur Hilfreiches für unsere Gesundheit und Arbeitssicherheit erfahren und ausprobieren können. Ein wichtiger Aspekt war nämlich auch, wie wichtig es für die Schülerinnen und Schüler ist, dass sie „in Ruhe“ lernen und arbeiten können. Denn dies hilft dabei, die Konzentration zu steigern und eventuelle Hörschäden zu vermeiden oder zu verringern.

Abschließend möchten wir uns bei Frau Billmann für das gelungene Stimmtraining bedanken und uns bemühen möglichst viele erlernte Praktiken in unserem Schulalltag umzusetzen. So können in Zukunft hoffentlich viele „Stimmoldtimer“ in noch gut geöltem und tadellosem Zustand an der OBS Dörpen angetroffen werden.

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