Vorlesewettbewerb Regionalentscheid in Dörpen

Erstmals fand der Wettstreit nicht in der Aula der Oberschule, sondern in der gemeinsamen Bibliothek von Oberschule und Gymnasium über der Mensa statt. Erstmals koordiniert wurde er von Heike Schonebeck (Oberschule Dörpen), die damit in die Fußstapfen des langjährigen Organisators Otto Flint trat, der in den Ruhestand gewechselt ist. „Wir wollen die Bibliothek stärker ins Bewusstsein rücken“, erklärte Schonebeck die Verlegung des Wettbewerbs an den neuen Austragungsort.

Mit einem Zitat der Kinderbuchautorin Cornelia Funke versuchte die Pädagogin, den Kandidaten die Nervosität zu nehmen: „Nichts verscheucht böse Träume schneller als das Rascheln von bedrucktem Papier.“ Außer Moritz Langen hatten sich Larissa Brand (Michaelschule Papenburg), Maximilian Derzapf (Heinrich-von-Kleist-Schule Papenburg), Ela Dogan (Heinrich-Middendorf-Oberschule Aschendorf), Wilke Leferink (Gymnasium Papenburg), Helene Amalia Magnus (Mariengymnasium Papenburg), Angelina Tschernomorez (Ludgerusschule Rhede) und Hannes Winkler (Oberschule Dörpen) für den Regionalentscheid qualifiziert.

Auch bei der 60. Auflage des vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels ausgerufenen Wettbewerbs ging es über zwei Runden. Im ersten Durchgang durften die Kandidaten eine dreiminütige Passage eines selbst ausgewählten Textes vortragen. Die Jury, bestehend aus Inge Seget (früher für die Fachstelle für katholische öffentliche Büchereien tätig), Mathilde Uhlenberg (ehemalige Lehrerin und Mitglied der Schulleitung der Oberschule), Alke Bruns von der Papenburger Bücherei Ulenhus sowie dem Autor dieser Zeilen, war aufgefordert, gutes Vorlesen zu bewerten – und nicht Schauspielerei. Vielmehr kommt es auf Lesetechnik und Interpretation an.

Ebenfalls nicht bewertet wird die Vorstellung des ausgewählten Buches. Schade eigentlich, denn das machten durch die Bank alle acht Kandidaten ausgesprochen gut. Immerhin durfte die Jury die Auswahl der Textstellen bewerten.

Moritz Langen legte mit einer auch interpretatorisch sauber vorgetragenen Passage aus Christine Russells „Die Schafgäääng“ den Grundstein zum Sieg. Auch Lesetempo und -technik passten nach Auffassung der Juroren. Hier standen dem späteren Sieger einige weitere Bewerber kaum nach.

Der entscheidende Unterschied kristallisierte sich im zweiten Durchgang heraus, als es darum ging, eine zweiminütige Passage aus einem fremden Text vorzulesen. Hierfür hatten die Organisatoren „Blind“ von Usch Luhn ausgewählt. Was Moritz Langen hier aus Sicht der Jury von seinen Konkurrenten abhob, war, dass er sichtlich Spaß beim Lesen hatte sowie auch genau erfasst hat, was er liest.

Alle Teilnehmer wurden am Ende mit einer Urkunde, einem Buchpräsent und Schokolade belohnt. Für den Sieger geht es beim Bezirksentscheid des Vorlesewettbewerbs auf der nächsthöheren Ebene weiter. Austragungsort ist Lingen. Ein Termin steht noch nicht fest.

(Ems-Zeitung vom 21.02.2019)

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